Friedrich Wilhelm Mühlmeister

Ur-Grossvater

 

Kontext

Friedrich Wilhelm Mühlmeister Carl Friedrich Conrad Mühlmeister Carl Heinrich Mühlmeister Dotothee Marie Philippine Gansemann Catharine Henriette Amalie Breimann Johann Heinrich Christof Breimann Hanne Elisabetha Fieser Dorothea Wilhelmine Brühling Johann Friedrich Brühling Johann Friedrich Brüling Margaretha Dorothea Ruhstein Dorothea Wilhelmine Schäfer Johann Christian Schäfer Catharina Dorothea Bohlmann Grete Mühlmeister Marie Luise Henriette Mühlmeister

Eltern

Vater Geburtsdatum Mutter Geburtsdatum
 Carl Friedrich Conrad Mühlmeister 29.07.1810  Catharine Henriette Amalie Breimann 21.10.1808

Partner & Kinder

Partner Geburtsdatum Kinder
 Dorothea Wilhelmine Brühling 29.01.1847  Grete Mühlmeister
 Marie Luise Henriette Mühlmeister

Ereignisse

Ereignisart Datum Ort Land Beschreibung
Geburt 19.02.1845
Taufe 16.03.1845
Beruf Kunstmaler Druckereibesitzer
Tod 12.12.1900

Fakten

Media

Notizen

Maler und Lithograf

Der Kunstmaler Friedrich Wilhelm Mühlmeister gründete 1876 zusammen mit Gustav Johler die Kunstanstalt für Farbendruck "Mühlmeister und Johler." Beide waren Lithografen und kannten sich aus der Firma W. Seitz aus Wandsbeck. Es gibt eine Vielzahl überlieferter Druckerzeugnisse (siehe hierzu: www.lauritzen-hamburg.de). Vorwiegend handelt es sich um Darstellungen von Dampfern der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG). Postkarten der Dampfer und grossformatige Plakate werden heute noch gehandelt. HAPAG war der erste Grosskunde der Druckerei und machte sie reich. Der Schwiegersohn von F. Wilhelm Mühlmeister war Dr. Marius Böger. Er war von 1926 bis 1932 Vorstandsvorsitzender der Hapag. Die Druckerei ging nach dem frühenTod auf seinen Partner Gustav Johler über und aufgrund des Gesellschaftervertrags wurde die Familie Mühlmeister ausbezahlt. Die Druckerei war bis ca 1990 im Besitz der Familie Johler und wurde dann verkauft. Sie heisst heute Johler Norddruck und hat ihren Sitz in Neumünster.

Freimaurer

Friedrich Wilhelm Mühlmeister war Freimaurer und Mitbegründer der Mattias Claudius Loge in Hamburg (gegründet 1892). Sein Kompagnon Gustav Johler war der Grossmeister der Loge. In der Familie wurde die Geschichte erzählt, dass seine neugierige Tochter unbedingt nachsehen musste, was sich in der Holzschatulle mit den streng geheimen Utensilien des Ordens befand. Mein Urgrossvater hat sie dabei erwischt und sich nur wenige Stunden später das Leben genommen. Im Alter von 55 Jahren. Die Mattias Claudius JohannesLoge existiert noch heute. Und die Schatullen gibt es immer noch : siehe: http://www.freimaurer-hamburg.com/informationen.html

Die Firmengeschichte von Mühlmeister & Johler

(gefunden bei Ekkehart Lauritzen)


Von Karl-August Johler, ca. 1965
Am 15. Januar 1876 gründete mein Vater, August Bernhard Gustav Johler mit Friedrich Wilhelm Mühlmeister (beide Lithografen) eine Kunstanstalt für Farbdruck und nahmen noch einen Buchhalter R. Brauns dazu. Es wurden Räume in Eilbek, Pappelallee 2 + 4, Ecke Hammersteindamm, angemietet.
"Es war ein mutiger Schritt; aber Jugendjahre und Gottvertrauen zeigten uns den Weg. Es war ein fröhliches künstlerisches gottbegnadetes Schaffen" (Gustav Johler).

Zuvor war Gustav Johler als Lithograf von 1864 an tätig in Budapest, Wien, Linz, Stuttgart, Düsseldorf und Berlin, sodann nahm er eine Stellung als Direktor in der artistischen Anstalt von Gustav W. Seitz in Wandsbek an. Hier schloss er Freundschaft mit W. Mühlmeister, welcher neben anderen Druckereien auch in der Firma Seitz beschäftigt war und in Hamburg ein lithografisches Privatatelier beschäftigte.


Dem Teilhaber R. Brauns war wohl die Art der Arbeiten - künstlerische Wiedergaben im Stenochromie-Verfahren (Vierfarbendruck von einer Druckplatte) von Kunstblättern im eigenen Verlagsgeschäft - zu wenig Erfolg versprechend; denn bereits 1881 war er ausgeschieden und die Firma lautete nun Mühlmeister & Johler.

Mein Vater berichtet, dass sie den bisherigen Weg im eigenen Verlag chromolithografische Bilder herzustellen verließen und sie setzten ihr Ziel in der Schöpfung guter herausfallener Plakate, die damals fast nur mit Buchdruckschrift und Holzschnittbildern hergestellt wurden. Der Anfang war natürlich sehr schwer, da diese neue Firma von der Konkurrenz verfolgt und in der großen Hamburger Kaufmannschaft zunächst belächelt wurde; diese waren gewöhnt, in Paris oder Frankfurt am Main arbeiten zu lassen.


Aber Hamburg bot Gelegenheit Schiffe zu studieren. So versuchte die junge Firma zunächst mit eigenen Entwürfen beim Norddeutschen Lloyd in Bremen "anzuklopfen", bei der Red Star Line in Antwerpen, bei den Schiffahrtsgesellschaften in Rotterdam und Versingen, der Great Eastern Railway in London. Mit diesen Entwürfen hatte man sofort ungeahnten Erfolg.

In den 1880er Jahren bekam die Firma aus München eine Zeitung für Kunst und Wissenschaft zugesandt, in der in einem Arikel beschrieben wurde,"dass sich in Hamburg etwas bewege betreffs künstlerischer Plakate und Arbeiten, die der Beachtung wert seien".

Am 1. Januar 1892 war laut Handelsregister Georg Bernhard Ulrich in die Gesellschaft eingetreten, durch seinen Tod am 4. Oktober 1895 jedoch wieder ausgeschieden (laut Handelsregister vom 18. Dezember 1895).

Am 12. Dezember 1900 starb Wilhelm Mühlmeister und seit dem wird die Firma unter Fortführung des bisherigen Namens von Gustav Johler und seien Erben geführt.

Als die Firma 1901 ihr 25jähriges Bestehen beging, war mein Vater 59 Jahre alt geworden.

Wohl die schwerste Zeit seit der Gründung war das Cholerajahr 1892. Die auswärtige Kundschaft wollte keine Lieferungen erhalten aus Sorge, dass Krankheitskeime eingeschleppt würden. Aufträge wurden zurückgezogen. Mag sein, dass die dadurch entstandene Illiquidität durch den Teilhaber Ulrich (1892 - 1895) behoben werden konnte.


Um 1900 waren aber auch die Hamburger Schiffahrtsgesellschaften wie Hamburg-Amerikanische Paketfahrt AG, Die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft, die Levante Linie, Woremannline usw. Auftraggeber geworden. Die Handpressen waren seit langem durch Steindruck-Schnellpresser bis zum Druckformat 110 x 145 cm ergänzt worden. Hierfür war 188? ein Druckereigebäude mit großem Maschinensaal in Eilbek, Papenstraße 119 Ecke Peterskampweg gebaut worden. Mit Dampfmaschinenkraft wurden die Maschinen über Treibriemenwellenantrieb in Bewegung gesetzt.



1903 entschloss sich mein Bruder Ingo Johler nach dem Schulabschluß auf einem Humanistischen Gymnasium den Beruf des Steindrucker zu erlernen und meinem Vater später zur Seite zu stehen. Doch im 1. Weltkrieg von 1914 - 1918 musste mein Vater die Aufgabe, die Firma zu führen, wieder allein übernehmen. Als Ingo Johler 1919 vom Militär entlassen worden war, war mein Vater inzwischen 78 Jahre alt geworden, körperlich und geistig weiterhin sehr rüstig.
Die Firma hatte inzwischen 6 Steindruck-Schnellpressen mit einer Stundenleistung im Leerlauf von 700 Zylinderumdrehungen, bedingt durch den zweimaligen Stopp des Steinkarrens bei Vor- und Rücklauf. Insgesamt wurden ca. 60 Mitarbeiter beschäftigt.

Es war gut, dass Ingo Johler 1923 die Weltausstellung in London besuchte und dabei erkannte, dass sich das Flachdruck- (Steindruck)Verfahren im großen Wandel befand: Die Drucktechnik entwickelte sich vom direkten zum indirekten, dem Offsetdruck und die Handlithografie zur Fotolithografie.

Als die Firma 1926 ihr 50jähriges Bestehen feiert, ist die technische Neuorientierung voll im Gange.

Als ich 1924 nach dem Schulabschluss im Realgymnasium die Lehre begann, wurde ich noch mit dem bisherigen Weg der Technik bekannt gemacht und habe in meinen Lehrjahren des Flachdrucks (bis 1927) und darauf folgend (bis 1930) die Fotografische Technik kennen gelernt und den ganzen Umbruch des Verfahrens mitgemacht.

Die hat mich dann in die Lage versetzt, ab 1930 in praktischer Tätigkeit als Offset-Reprofotograf und Montierer und Kopierer mit meinnen Druckkenntnissen die Gesamtleitung über die Druckerei auszuüben.
Die Fotografie arbeitete damals auf selbst beschichteten Glasplatten von 24 x30 cm bis 100 x 120 cm beschichtet mit Kollodum Emulsion bei rotem oder grünem Dunkelkammerlicht. Die Kopie erfolgte auf Lithografiesteinen, welche vorher beschichtet wurden mit Albunin Eiweiß, das auch selbst angesetzt wurde.

Die Umstellung auf Zinndruckplatten und endlich die Verwendung von fotografischem Trockenmaterial (1936) war zum Teil Schwerarbeit.

Die wirtschaftliche Not der Jahre seit 1930, die auch unser Gewerbe in Mitleidenschaft zog, veranlasste mich, eine Betriebsabrechnung einzuführen und über Tageszettel die Kosten zu erfassen, um die betrieblichen Ausgaben zu beobachten.

Ein Erweiterungsbau im Jahre 1929 und der Kauf einer Zwei-Farben- Offset bei gleichzeitigem Rückgang der Aufträge hatten unsere Firma gezwungen, eine Hypothek von 75 000,- Goldmark aufzunehmen. Ich begleitete meinen 88jährigen Vater, der die Unterschrift bei dem Hypotheken-Makler Nikolaus van der Meeden leistete. Es war ein schwerer Gang zu einer Schuld im hohen Alter. 1945 haben wir die Schuld vorzeitig löschen können.

Als 1932 der Bücherrevisor Otto Fröhlich für uns die Bilanz von 1931 aufgestellt hatte, stellte er uns die Frage:"Wollen Sie nicht vergleichen?" Mein Bruder Ingo, der die kaufmännische Leitung und Führung inne hatte, verneinte schroff. Die Situation war sehr ernst, wenn man bedenkt, dass die Freiberger Papierfabrik uns keine Lieferung vor Bezahlung zukommen lassen wollte. Unsere Rechnung bevorschusste der Fabrikvertreter Karl Hesselbacher die letzte ausstehende Rechnung von ca. GM 2000,-. Ich wurde eingeweiht in diese große Hilfe, um auch für die Rückzahlung mitzusorgen. Vielleicht dachte mein Bruder Ingo an eine ähnliche Situation im Jahre 1901, als nach einem lange andauernden Streik mein Vater meine Mutter fragte:"Soll ich vergleichen oder schließen?" Damals war es meine Muutter, die ihm den Mut und die Zuversicht gab auszuhalten. Vielleicht waren es diese beiden mir bekannten Situationen, die mir die Willenskraftgaben, 1943 nach totaler Zerstörung nicht aufzugeben, sondern sofort und gegen die Einstellung meines 60jährigen Bruders unverzüglich mit dem Wiederaufbau zu beginnen.

Es hat sich gezeigt, dass in allen Fällen 1892 (Cholera), 1901 (Streik), 1932 (Illiqidität), 1943 (Totalverlust durch Bombardierung) richtige Entschlüsse gefasst und durch Tatkraft zum Erfolg geführt haben. Mit einem 8 Stundentag war der Erfolg nicht möglich, unter 10 -12 Stunden lag kein Arbeitstag. Und wenn ich nicht mit Einsatz und Leistung sowie Vorbild vorangegangen wäre, hätten meine so tüchtigen Mitarbeiter, allen voran Herr Kornmacher (seit 1933), Herfr Brejla (seit 1935), Herr Franz (seit 1936) und manch andere nicht so allseitig anerkannt technische Leistungen vollbracht. Durch unsere qualitative Leistungsfähigkeit waren wir bekannt als am 1. September 1939 der unglückselige Krieg ausbrach. Durch unsere Leistungen der Arbeit kamen wir in die Auufgaben des Kartendrucks, in die Entwicklung zur Herstellung von Kompassrosen auf Plexiglas für die Fa. W. Kopperschmidt, konnten wir für tüchtige Fachleute unserer firma die U.K.Stellung erwirken und damit Voraussetzungen für unsere Überlebenschance von Mühlmeister & Johler schaffen.
Karl-August Johler, o.J.

Quellen

Verwandtschaft

NameVerwandtschaftsgradGeburtsdatumGeburtsortSterbedatumSterbeort
Partner
Dorothea Wilhelmine BrühlingEhefrau29.01.184716.11.1913
Brüder & Schwestern
August Ludwig MühlmeisterBruder09.10.1853Detmold12.10.1853Detmold
Wilhelmine Luise Caroline Sophie MühlmeisterSchwester25.03.1843Detmold
Karl Friedrich MühlmeisterBruder25.12.184109.01.1842
Frederike Elisabeth MühlmeisterSchwester14.12.1839Detmold
Kinder
Marie Luise Henriette MühlmeisterTochter19.07.1878Hamburg1950Giessen
Grete MühlmeisterTochter
Eltern
Carl Friedrich Conrad MühlmeisterVater29.07.1810Detmold28.12.1886Detmold
Catharine Henriette Amalie BreimannMutter21.10.1808Braunschweig07.02.1867Detmold
Enkel
Fritz MöllerEnkelsohn19191980
Karl-Heinz Hans Martin MöllerEnkelsohn17.03.191217.04.1976
Dr. Marius Böger Jun.Enkelsohn
Wilhelm Marius Friedrich MöllerEnkelsohn12.02.1910 HamburgHamburg14.01.1945Bodajk (Ungarn)
Urenkel
Manfred MöllerUrenkelsohn11.01.1959Glauberg
Wilfried Wilhelm MöllerUrenkelsohn13.12.1953Glauberg
Karl MöllerUrenkelsohn06.07.1951Glauberg
Inge Ingeborg MöllerUrenkeltochter02.07.1947Glauberg
Fritz MöllerUrenkelsohn09.06.1946Fulda, Hessen
Peter MöllerUrenkelsohn
Sabine MöllerUrenkeltochter
Uwe MöllerUrenkelsohn
Ur-Urenkel
Camilla Marie Johanna BrücklUr-Urenkeltochter20.03.1979
Sandra MöllerUr-Urenkeltochter13.07.1971
Christine FörterUr-Urenkeltochter19712006
Stefan MöllerUr-Urenkelsohn
Thomas FörterUr-Urenkelsohn
Ur-Ur-Urenkel
Felix HillerUr-Ur-Urenkelsohn
Großeltern
Hanne Elisabetha FieserGroßmutter (Oma)1782
Dotothee Marie Philippine GansemannGroßmutter (Oma)1780Detmold
Carl Heinrich MühlmeisterGroßvater (Opa)??.??.1768Bückeburg
Johann Heinrich Christof BreimannGroßvater (Opa)
Schwiegereltern
Johann Friedrich BrühlingSchwiegervater16.07.1817Blutlingen02.12.1883Wustrow b. Hannover
Dorothea Wilhelmine SchäferSchwiegermutter07.19.1819Callenbrock06.02.1881Wustrow b. Hannover
Schwiegersöhne & Schwiegertöchter
Wilhelm Karl Johann MöllerSchwiegersohn18.12.1875Gessin1956Glauberg
Schwager & Schwägerinnen
Carl Wilhelm August Ferdinand BalkeSchwager27.11.1836Braunschweig
Schwiegerenkel
Else Elisabeth HerdSchwiegerenkeltochter11.07.1922Glauberg